Bretone

Steckbrief

  • Stockmaß: 150 bis 160 cm
  • Gewicht: bis 950 KG
  • Fellfarbe: Schimmel, Braune, Fuchs
  • Charakter: arbeitswillig, agil, gutmütig
  • Herkunftsland: Frankreich

Der Bretone ist eine alte Pferderasse, die außerhalb Frankreichs selten anzutreffen ist. Innerhalb der Rasse gibt es 3 Schläge, die sich in Größe und Gewicht unterscheiden.

Die Palette reicht vom schweren Zugpferd, dem Trait Breton über den kleineren und leichteren Petit Trait Breton bis zum Postier, der einem schweren Warmblut ähnelt. Besonders letztere haben viele Anhänger unter den Freizeitreitern.

Bretone als Kaltblut Pferderasse

Zuchtgeschichte

Ursprung

In der Bretagne lebten vor ca. 6000 Jahren keltische Krieger mit ihren Pferden. Diese Pferde sind die Vorfahren der Bretonen.

Mittelalter

Im Mittelalter war die Rasse weit verbreitet. Durch die teilweise Einkreuzung von Arabern und Trabern entwickelten die Pferde einen flachen, angenehmen Trab und teilweise Pass. Diese Pferde wurden Bidet Breton genannt. Ihre Gänge waren bequem zu reiten. Daneben entwickelten die Pferde eine enorme Ausdauer. Das machte die Tiere zu idealen Kutsch- und Reisepferden.

Außerdem gab es das massigere Lasten- und Arbeitspferd, den Somnier.

Im Spätmittelalter brauchte die Armee Reitpferde für die Kavallerie und leichte Zugpferde für die Artillerie. Aus dem Bidet Breton entstand das Roussin.

18. und 19. Jahrhundert

Im Zeitalter der Postkutschen wurden Norfolk Trotter und Hackneys in die Roussins eingekreuzt. Ein leichter Schlag, der Postier, entstand als ausdauerndes, leichtes Zugpferd.

Die Bauern und Weinbauern brauchten schwerere Arbeitspferde. Sie kreuzten Ardenner, Percheron und Boulonnais ein. Es entstanden ein schwerer und ein etwas kleinerer, leichterer Schlag, das Trait Breton und das Petit Trait Breton.
Der Postier entwickelte sich im Landesinneren, während die schwereren Schläge in der Küstenregion der Bretagne gezüchtet wurden.

Durch Einkreuzungen von Englischen Vollblütern entwickelte sich noch ein vierten Schlag, das Corlay. Er war leichter, kleiner und rittiger. Heute ist das Corlay fast vollständig verschwunden.

20. Jahrhundert

Seit 1909 gibt es ein Stutbuch. Eingetragen wurden Pferde, die ihre Abstammung nachweisen konnten und dessen Zuchtort in einem der Departements der Bretagne oder in Loire-Atlantique lag.

Es gab und gibt keine eigenen Zuchtlinien, die Schläge werden untereinander nach Belieben gekreuzt. Die Pferde werden bei Wettbewerben von den Leistungsrichtern in einen der drei Schläge eingeteilt. Diese Einteilung ist nicht endgültig. Was hier ein Trait Breton ist, kann auf dem nächsten Wettbewerb ein Petit Trait Breton sein und umgekehrt.

Aussehen der Bretonen

Muskeln und Ausdauer der Bretone

Größe

Das Trait Breton wird 157 bis 160 cm groß, das Petit Trait Breton erreicht 150 bis 152 cm und der Postier ist 155 bis 160 cm groß.

Gewicht

Das Trait Breton wiegt 900 bis 950 kg, das Petit Trait Breton um 700 kg und der Postier erreicht ein Gewicht von 700 bis 900 kg.

Farben

Es können alle Farben vorkommen. Am häufigsten sind Füchse und Rotschimmel. Braune sind selten. Abzeichen sind erlaubt.

Trait Breton

Der Kopf ist quadratisch mit einer breiten Stirn und meistens geradem Profil. Die Augen sind klein und lebhaft, die Ohren sind schmal und klein. Der Hals ist kurz und kräftig, mit einer gewölbten Oberlinie. Die Schulter ist lang und schräg, die Brust breit und tief.

Ein gut bemuskelter, kurzer Rücken endet in einer breiten, rundlichen, abfallenden, gespaltenen Kruppe. Bretonen haben kurze, kräftige Beine mit stabilen Gelenken. Kötenbehang gibt es kaum.

Mähne und Schweif sind füllig.

Petit Trait Breton

Entspricht im Aussehen dem großen Bretonen, ist lediglich kleiner und leichter gebaut.

Postier

Der Postier ist leichter und trockener. Er steht mehr im Typ eines schweren Warmblüters. Der Kopf ist rechteckig mit lebhaften Augen und langen Ohren.

Charaktereigenschaften der Bretonen

Bretonen sind gutmütig und leistungsbereit. Obwohl sie schwerfällig aussehen, können sie erstaunlich schnell und wendig sein. Vom Wesen her sind sie lebhaft, energisch, freundlich und umgänglich.

Charakter der Bretone

Die Tiere sind frühreif und robust.

Ihre Gänge, besonders die des Postiers, sind schwungvoll und elegant.

Verwendung des Bretonen in früheren Zeiten und heute

Früher

Je nach Bedarf waren die Bretonen Reitpferde, wurden vor Kutschen gespannt oder sie arbeiteten auf den Feldern oder Weinbergen.

Besonders der Postier war das Postkutschenpferd schlechthin. Die Vorzüge des Postiers wurden in aller Welt bekannt.

Eine weitere wichtige Rolle spielten sie als Fleischlieferanten.

In den 1960er Jahren ging der Bedarf an Arbeitspferden zurück. Maschinen übernahmen ihre Tätigkeiten.

Heute

Sie werden nach wie vor als Arbeitspferde eingesetzt, hauptsächlich an steilen Berghängen oder in der Forstwirtschaft.

In Spanien, Italien und Griechenland wird der Bretone in bodenständige Rassen eingekreuzt.

Der Bretone ist ein idealer, ausgeglichener Freizeitpartner. Der Postier wird gern im Fahrsport eingesetzt.

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